Endlich Nichtraucher? Ja – bitte!

Endlich Nichtraucher? Ja – bitte!

In einer Meta-Analyse wurde die Gewichtsveränderung von mehr als 63.000 ehemaligen Rauchern mit 380.000 Rauchern über einen Zeitraum von fünf Jahren verglichen. Ergebnis: Ex-Raucher nahmen im Durchschnitt 4,1 Kilo zu, während die Raucher 1,5 Kilo zunahmen. Zehn Prozent der Ex-Raucher nahmen sogar mehr als 13 Kilo zu. Ist das der Grund, warum es vor allem Frauen schwerfällt, die Finger von der Zigarette zu lassen? Dass es sich auf jeden Fall lohnt, das lästige Laster weg zu lassen, erläutern Prof. Dr. Cemil Özcelik, Chefarzt Innere Medizin, und Dr. Jens Geiseler, Chefarzt der Pneumologie.


Warum lohnt es sich immer, mit dem Rauchen aufzuhören?
Cemil Özcelik: Mehrere Studien konnten belegen, dass Raucher im Vergleich zu Nicht-Rauchern ein doppelt so hohes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle haben. Das Risiko für ehemalige Raucher nimmt mit der Zeit nach Beendigung des Zigarettenkonsums stetig ab. So kann innerhalb der ersten fünf Jahre das erhöhte Risiko des ehemaligen Rauchers um zirka 10 Prozent, nach 10 Jahren um 16 Prozent und nach 20 Jahren um 22 Prozent gesenkt werden.

Kann man sukzessive oder sollte man von heute auf morgen aufhören?
Patienten, die zum Beispiel nach einem Herzinfarkt abrupt mit dem Rauchen aufgehört haben, waren zum großen Teil (82 Prozent) nach einem Jahr noch abstinent. Eine niederländische Studie konnte zeigen, dass die Abstinenz sogar ohne ein besonderes Raucherentwöhnungsprogramm erreicht werden konnte.


Warum fällt es Frauen schwerer mit dem Rauchen aufzuhören?

Die Furcht vor einer Gewichtszunahme nach Beendigung des Rauchens ist ein von Rauchern häufig vorgebrachter Grund das Rauchen fortzuführen oder wieder zu beginnen. Aber die Schärfung des Bewusstseins für die Gewichtsproblematik, die gemeinsame Erarbeitung von strukturierten Sportprogrammen und Diäten, haben in Studien zu einer höheren Erfolgsrate von Raucherentwöhnungsprogrammen geführt.


Warum nimmt man zu, wenn man aufhört?

Zunächst ist festzuhalten, dass unabhängig vom Rauchen ein Ungleichgewicht zwischen Energieverbrauch und -zufuhr vorliegt. Die erhöhte Kalorierenzufuhr (Süßigkeiten) wird zum einen auf eingefahrene Verhaltensmuster („hand to mouth“ behavior) zurückgeführt, zum anderen spielen aber auch Faktoren wie verkürzter unruhiger Schlaf durch Nikotinentzug, vermindertes Sättigungsgefühl, stress-induziertes Essen und verminderte körperliche Aktivität bei der Gewichtszunahme nach Rauch-Stopp eine wichtige Rolle.


Haben Sie es täglich mit Patienten zu tun, deren Lunge durch Nikotin geschädigt wurde?
Jens Geiseler: Wir haben in der Lungenklinik täglich mit den Folgen des schädlichen Rauchens zu tun. Beispielhaft an Lungenerkrankungen sind hier die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und der Lungenkrebs zu nennen. Der Tabakrauch einer Zigarette enthält an die 4000 verschiedene Stoffe, die inhaliert werden. Viele davon reizen die Atemwege, verstärken die Schleimbildung, rufen entzündliche Veränderungen hervor, schwächen die lokalen Abwehrmechanismen mit der Folge einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Infekten. Letztlich können sie auch Krebserkrankungen verursachen.

Welche Krankheiten kann das Rauchen verursachen?
Cemil Özcelik: Im Bereich der Herz-Kreislaufmedizin stehen die arteriosklerotischen Veränderungen der Gefäße und die damit assoziierten Erkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder die sogenannte „Schaufensterkrankheit“, bei der es sich um eine Durchblutungsstörung der Beine handelt, im Vordergrund.

Jens Geiseler: Im Bereich der Lungenerkrankung steht, wie oben erwähnt, die COPD (chronic obstructive pulmonary disease) ganz im Vordergrund.


Wie wirkt sich eine COPD aus?
Der typische Krankheitsverlauf einer COPD beginnt gewöhnlich mit Husten, der morgens am stärksten ausgeprägt ist. Auch bei körperlicher Belastung kann es zu quälenden Hustenanfällen mit Auswurf kommen. Oft bleibt der Husten über Jahre hinweg das einzige Symptom der COPD. Weitere Erkrankungen, die durch Rauchen die Lunge betreffen bzw. die Lungenerkrankung verschlechtern, sind: Asthma bronchiale, Infektionen der tiefen Atemwege und der Lungen, Lungenfibrosen und Lungenhochdruck.


Kann sich die Lunge eines schweren Rauchers überhaupt wieder erholen?
Bezüglich der Lunge sieht die Situation wie folgt aus:
Hat sich eine COPD entwickelt, können sich diese Veränderungen nicht mehr zurückbilden. Trotzdem profitiert der Patient vom Rauchstopp. Die weitere Schädigung der Lunge schwächt sich bei leichter bis mittelschwerer COPD deutlich ab. Auch in der Krebsbehandlung ist ein fortgesetztes Rauchen negativ. So existieren Daten, dass das Rauchen die Resistenz der Krebszellen gegen die Chemotherapie steigert und die abtötende Wirkung der Chemotherapie auf die Krebszellen abschwächt.


Wie gefährlich ist es, wenn Kinder oder Jugendliche bereits zu Rauchern werden?
Die maximale Lungenkapazität wird beim Menschen im Rahmen des Wachstums im zirka 20. Lebensjahr erreicht. Wird bereits deutlich vor diesem Zeitpunkt mit dem inhalativen Zigarettenrauchen begonnen, kann das zu einem deutlich verringerten maximalen Lungenvolumen führen. Junge Menschen, die auf inhalatives Rauchen genetisch bedingt besonders empfindlich reagieren, sind besonders gefährdet, schon in frühen Jahren (30. bis 40. Lebensjahr) kann sich eine schwere COPD entwickeln.

Weitere Informationen zur Medizinischen Klinik IV: Pneumologie-, Beatmungs und Schlaflabor finden Sie hier.

Weitere Informationen zur Medizinische Klinik I: Kardiologie, Gastroenterologie und Diabetologie finden Sie hier.

Christina Schlüter, Leitung Marketing und Unternehmenskommunikation
Christina Schlüter
Leitung Marketing- und Unternehmens-
kommunikation
Tel.: 02361 56-81017
Fax: 02361 56-1098
Deutschlands beste Ausbildungsbetreiber
Deutschlands beste Arbeitsgeber
Adipositaschirurgie
Antireflux Chirurgie
Endokrine Chirurgie
Hauttumoren
Kinderorthopaedie
Orthognathe Chirurgie
Parkinson
Psoriasis
Rekonstruktive Chirurgie
Adipositaschirurgie
Hautkrebs
Parkinson
Nordrheinwestfalen
Haut
KTQ-Zertifikat
Partner der PKV 2020
KLiK GREEN
Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit
Pro GESUND
Tumorzentrum im Revier
Erfolgsfaktor Familie
DGU