Operative Eingriffe - Fuß- und Sprunggelenks Chirurgie

Bei Ihnen wurde durch uns, durch Ihren Hausarzt oder Orthopäden ein Hallux valgus oder eine Fehlstellung im Bereich des ersten und zweiten Mittelfußstrahls erkannt.

Im nachfolgenden möchten wir Ihnen die Abläufe einer Hallux valgus Korrektur erläutern und in diesem Zusammenhang auf eventuelle Fragen Ihrerseits eingehen:

  • Was sollten Sie vor einer Operation tun?
  • Was geschieht während einer Operation?
  • Was passiert nach der Operation?
  • Was sind die Risiken einer Operation?
  • Noch offene Fragen?

Was sollten Sie vor einer Operation tun?
Die Versorgung der Hallux valgus Fehlstellung sollte unter den bestmöglichsten Bedingungen stattfinden. Was ist dahingehend zu beachten oder zu tun?
Die Haut sollte im Bereich des Operationsgebietes tadellos sein. Ferner muss aber auch die gesamte Oberfläche des Beines intakt sein. Chronische Geschwüre an den Unterschenkeln, offene Füße oder starke Pilzbesiedlungen der Füße oder Zehen sollten nicht vorliegen.
Wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen sollten diese pausiert werden. Dahingehend sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Hausarzt oder Kardiologen halten. Die Blutverdünner sind dann bestenfalls 7-10 Tage vor der Operation abzusetzen und gegen eine Thrombosespritze zu tauschen. Eine Ausnahme bildet das ASS (Aspirin). Hierunter kann eine Operation stattfinden.
Für den Fall, dass Sie Cortison-Präparate einnehmen, sollten diese bestenfalls über den Zeitraum der Operation sowie der Nachbehandlung pausiert werden. Die Einnahme von Cortison während der Operation kann zu Wundheilungsstörungen führen.
Ein paar Tage vor dem geplanten Aufnahmetermin erfolgen in unserer Ambulanz die notwendigen Vorbereitungen. Hierbei findet zum einen eine chirurgische und anästhesiologische Aufklärung statt. Ferner findet eine Blutentnahme statt sowie gegeben falls noch zusätzliche Untersuchungen (EKG, Röntgen). Diese Vorbereitungen starten ab 12:00 Uhr und können alles in allem 2-3 Stunden in Anspruch nehmen.

Was geschieht während einer Operation?
Ob bei Ihnen allein eine sogenannte Chevron-Osteotomie oder in Kombination mit einer basisnahen Umstellungsosteotomie erfolgen muss ermitteln wir anhand des Winkels zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen im Röntgen-Bild.
Dieser sogenannte Intermetatarsale Winkel sollte zur reinen Chevron-Osteotomie kleiner als 15° sein. Bei einem Winkel über 15° empfehlen wir die Kombination beider Eingriffe (siehe Abb. 1).

Nach Abschluss aller Vorbereitungen werden Sie zu dem von Ihnen gewünschten Termin im ambulanten Operationszentrum (AOZ) um 07:00 Uhr aufgenommen.
In der Zeit von 07:00 - 07:45 Uhr besucht Sie der Operateur, bespricht noch einmal kurz den Eingriff und markiert das zu operierende Bein. Ihre genaue Position können Sie durch die Krankenschwestern erfahren.

Die Mitarbeiter des AOZ werden Sie dann über den Start Ihrer Operation informieren und Sie in den Operationstrakt bringen.

Dort angekommen werden Sie von den Narkoseärzten in Empfang genommen und weiter betreut. Je nach ausgewählter Narkoseform (Voll- oder Rückenmarksnarkose) wird diese entsprechend eingeleitet.

Hiernach erfolgt die Lagerung des zu operierenden Fußes. Hierzu gehört auch die Anlage einer sogenannten Blutsperre am Oberschenkel, damit in Blutleere operiert werden kann.

Chevron-Osteotomie:
Nach durchgeführter Hautwaschung und steriler Abdeckung erfolgt ein Hautschnitt im Bereich des ersten Zehenstrahls auf Höhe des Großzehengrundgelenks und zwischen dem ersten und zweiten Zehenstrahl (Siehe Abb. 2).

 

Zunächst wird auf Höhe des körperfernen Anteils des ersten Mittelfußknochens ein V-geformter Schnitt angefertigt. Hierdurch kann der überstehende knöcherne Anteil des Mittelfußköpfchens, mitsamt dem Großzehengrundgelenk in Richtung Fußaußenseite geschoben werden.
Der V-förmig eingesägte Knochen wird dann bei korrekter Stellung mittels zweier Drähte fixiert und die überstehenden Knochenreste an der Fußinnenseite entfernt (Siehe Abb. 3). Zusätzlich wird die Gelenkkapsel gestrafft um die korrigierte Position zusätzlich zu fixieren.

 

Hiernach erfolgen dann der Hautverschluss und die Anlage eines sterilen Wundverbands. Je nach Komplexität kann die gesamte Operation vom Hautschnitt bis zur Hautnaht ca. 30-45 Minuten dauern (siehe Abb. 4).

 

Basisnahe Umstellungsosteotomie:
Bei einer Fehlstellung von > 15° zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen, reicht eine alleinige Chevron-Osteotomie zur Korrektur der Hallux valgus Fehlstellung nicht aus. Daher muss bei diesen Fehlstellungen neben der Chevron-Osteotomie die basisnahe Umstellung des ersten Strahls zur Korrektur der Gesamtachse des ersten Strahls erfolgen.

Hierbei erfolgt zunächst auf Höhe des ersten Drittels des ersten Strahls ein Hautschnitt. Nach Freipräparation des Knochens wir der Knochen basisnah, das heißt in Nähe des Grundgelenks, durchtrennt und in eine korrekte Stellung gebracht. Hiernach werden dann die durchsägten Knochen mittels einer Platte und vier Schrauben fixiert (siehe Abb. 5).


Im Anschluss erfolgt dann zur weiteren Korrektur die oben bereits geschilderte Chevron Osteotomie. Je nach Komplexität dauern beide Verfahren vom Hautschnitt bis zur Hautnaht ca. 45-60 Minuten.

Was passiert nach der Operation?
Die Nachbehandlung sieht bei beiden Eingriffsmöglichkeiten einen Krankenhausaufenthalt von ca. drei Tagen vor. Zudem erhalten Sie nach der Operation einen sogenannten Vorfußentlastungsschuh, der es Ihnen ermöglicht zeitnah wieder zu laufen, ohne die operierten Bereiche zu belasten. Das Hauptgewicht wird dabei auf die Ferse verlagert. Diese sollte für insgesamt 6 Wochen getragen werden. Zusätzlich erhalten sie eine Hallux Valgus Nachtschiene zur weiteren Korrektur der Kapselstrukturen.

Physiotherapie und Gehschulung an Unterarmgehstützen erfolgt auf der Station. Die Thromboseprophylaxe wird nach der Operation begonnen und sollte zudem auch bis zur Mobilisation ohne Gehstützen fortgeführt werden.

Zum Zeitpunkt der Entlassung erhalten Sie Ihre Papiere in mehreren Ausführungen. Eine Nachbehandlung im ambulanten Rahmen erfolgt in der Regel durch Ihren Orthopäden oder den Hausarzt.

Stellen Sie sich auf eine generelle Genesungszeit von bis zu drei Monaten ein.

Eine Entfernung des einliegenden Osteosynthesematerials kann bei sicherer knöcherner Durchbauung nach 4 Monaten durchgeführt werden.

Sprechstundentermine vereinbaren Sie hierzu unter der Telefonnummer 02365-90 2501 o. in unserer Fuß-Sprechstunde

Was sind die Risiken einer Operation?

Wie bei jeder Operation muss zwischen allgemeinen und speziellen Risiken unterschieden werden:

Allgemeine Risiken sind:

  • Gefäßverletzungen mit daraus resultierenden Blutungen und Blutergüssen
  • Nervenverletzungen mit meist vorübergehenden Taubheitsgefühlen
  • Wundheilungsstörungen, die je nach Ausprägung mitunter eine Wundrevision mit sich bringen
  • Bewegungseinschränkungen durch Wundschmerz
  • Thrombosen und die daraus resultierende Lungenembolie bedingt durch die Immobilisierung

Spezielle Risiken sind:

  • Verletzungen von Knorpel- oder Knochenstrukturen
  • Ungenügende Knochenheilung mit Ausbildung von Falschgelenken (Pseudarthrose)
  • wiederkehrende Schmerzen und mögliche Folgeeingriffe

Noch offene Fragen?
Wir hoffen Ihre offenen Fragen geklärt zu haben. Falls Sie dennoch Fragen haben schreiben Sie sich diese auf und stellen Sie sie entweder in unserer Sprechstunde oder spätestens zum Zeitpunkt der Aufnahme auf unserer Station.

Sprechstundentermine vereinbaren Sie hierzu unter der Telefonnummer 02365-90 2501 o. in unserer Fuß-Sprechstunde

Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute

Ihr Orthopädie-Team der Paracelsus-Klinik

Dr. med. Lars-Christoph Linke
Dr. med. Lars-Christoph Linke

Kontakt
Tel.: 02365 90-2501
Fax: 02365 90-2509
Paracelsus-Klinik Marl
Lipper Weg 11
45770

Sprechstundenzeiten
Montag, Dienstag, Donnerstag: 8.30 Uhr - 14.30 Uhr
Mittwoch, Freitag: 8.30 - 12.30 Uhr

Chefarztsekretariat
Jennifer Krol
Tel.: 02365 90-2501

Privat-Sprechstunde
Dr. med. Lars-Christoph Linke 
Montag, 8.30 - 14.30 Uhr, Donnerstag, 12.00 - 14.30 Uhr

Arzt-Arzt-Kontakt
(8.00 - 15.00 Uhr,
nur für zuweisende Ärzte!)
Tel.: 02365 90-19333

Notfälle
jeden Tag, 24 Stunden,
Tel. 02365 90-2320 oder 02365 90-0

Die Anmeldung zur Sprechstunde erfolgt unter Tel.: 02365 90-2501 / Tel.: 02365 90-2540
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