Abteilung für Endokrinologie & Diabetologie

Was ist Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Diabetes mellitus ist durch erhöhte Blutzuckerwerte gekennzeichnet. Diabetes mellitus liegt vor: 

  • wenn der Nüchterblutzucker 126 mg/dl oder höher ist,
  • wenn der so genannte „Langzeitblutzuckerwert“ HbA1c 6,5% oder höher ist,
  • wenn der Blutzucker im oralen Glukosebelastungstest 200 mg/dl oder höher ist,
  • oder wenn der Gelegenheitsblutzucker 200 mg/dl oder höher (bei gleichzeitigem Vorliegen von diabetestypischen Symptomen) ist.

Die Anzahl der Patienten mit Diabetes mellitus nimmt weltweit drastisch zu. Nach Angaben der International Diabetes Federation (IDF, 2013) leiden weltweit etwa 384 Millionen Menschen an Diabetes mellitus, 46% davon bisher nicht diagnostiziert.
In Deutschland leben derzeit etwa 6 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus, etwa 90% davon leiden an Typ-2-Diabetes.

Folgende Diabetes-Typen werden unterschieden:

  • Typ-1-Diabetes mellitus, Typ-2-Diabetes mellitus, Gestationsdiabetes, andere spezifische Diabetestypen.
  • Typ-1-Diabetes mellitus tritt vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen, auf.

Hierbei entsteht durch eine autoimmunbedingte Zerstörung der Insulinproduzierenden Beta-Zellen in den Langerhansschen Inseln der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ein absoluter Insulinmangel. Dies führt zu den typischen klinischen Zeichen (Gewichtsabnahme, Azetongeruch, vermehrtes Wasserlassen, vermehrt Durst, Müdigkeit, Abgeschlagenheit) und zu einem Anstieg des Blutzuckers.

Die Entwicklung des Typ-1-Diabetes ist relativ rasch (akut bis subakut). Die Therapie besteht aus der sofortigen Einleitung einer Insulintherapie. Gelegentlich kann die Erstdiagnose eines Typ-1-Diabetes im Rahmen einer lebensgefährlichen diabetischen ketoazidotischen (DKA) Entgleisung festgestellt werden.

Typ-2-Diabetes, früher auch „Altersdiabetes“ genannt, ist gekennzeichnet durch einen Widerstand der Muskulatur, der Leber und anderer Gewebe gegenüber Insulin (Insulinresistenz) und nachlassende Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse auf der Grundlage einer genetischen Veranlagung (Prädisposition). Meist wird der Typ-2-Diabetes von einem Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen (Metabolisches Syndrom) begleitet. Aber auch Jugendliche können an Typ-2-Diabetes erkranken. Typ-2-Diabetes entwickelt sich schleichend, oft jahrelang unerkannt. Eine frühzeitige Therapieeinleitung ist jedoch wichtig. Hierzu ist eine frühzeitige Erkennung bzw. Diagnose des Typ-2-Diabetes nötig. Besonders Personen mit erhöhtem Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken (Personen mit Übergewicht, Verwandte von Personen mit Typ-2-Daibetes, etc) sollten regelmäßig diesbezüglich untersucht werden.

Nach der neuesten nationalen Versorgungsleitlinie (u.a. der Deutschen Diabetes Gesellschaft) und nach  internationalen Leitlinien (Europäische Diabetes- Gesellschaft, EASD; Amerikanische Diabetes-Gesellschaft, ADA) wird eine individualisierte, „maßgeschneiderte“ Therapie, auf der Grundlage von individuell festgelegten Therapiezielen empfohlen.

Die Therapie erfolgt in verschiedenen Stufen. Neben der Behandlung des erhöhten Blutzuckers wird auch der Blutdruck und der Fettstoffwechsel ins Visier genommen. Eine Änderung des Lebensstils wird empfohlen. In der ersten Stufe, der Basistherapie, die für alle weiteren Therapiestufen zusätzlich gilt, erfolgt eine Schulung, Ernährungstherapie, Steigerung der körperlichen Aktivität und eine Raucher-Entwöhnung. In den nächsten Stufen erfolgt, bei nicht Erreichen der individuell vereinbarten Therapieziele, jeweils zusätzlich zur Basistherapie, stufenweise die Einleitung einer oralen antidiabetischen (Tabletten) Therapie (ggf. in Kombination mit injizierbaren Inkretinmimetika) und später mit verschiedenen Insulinpräparaten (in verschiedenen Therapiearten) , ggf. in Kombination mit Medikamenten der vorangehenden Therapiestufe.

Allgemeine Behandlungs- und Therapieziele sind:
Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Lebensqualität, Kompetenzsteigerung (Empowerment) der Betroffenen im Umgang mit der Erkrankung, Förderung der Therapieadhärenz, Reduktion des Risikos für kardiale, zerebrovaskuläre und sonstige makrovaskuläre Folgekomplikationen, Vermeidung und Behandlung mikrovaskulärer Folgekomplikationen (Erblindung, Dialyse, Neuropathie), Vermeidung und Behandlung des diabetischen Fußsyndroms, Vermeidung und Behandlung von Symptomen durch die Verbesserung der Stoffwechseleinstellung, Behandlung und Besserung von Begleiterkrankungen, Minimierung der Nebenwirkungen der Therapie (z.B. schwere Hypoglykämien, Gewichtszunahme) und der Belastung des Patienten durch die Therapie, Reduktion von Morbidität und Mortatlität.

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