Wer Blutverdünner nicht verträgt, aber Schlaganfall gefährdet ist, kann sich ein Vorhofohrschirmchen ins Vorhofohr einsetzen lassen. Lange ging das nur bei Patienten, die dort kein Blutgerinnsel hatten. Jetzt hat das Klinikum Vest die neueste Version der Vorhofohrschirmchen erst getestet und setzt sie mittlerweile auch erfolgreich ein, damit auch diese Betroffenen versorgt werden können. Ganz nebenbei lassen sich so auch unliebsame Löcher neben zu kleinen Schirmchen minimalinvasiv abdichten.
„In der Vergangenheit haben wir mehrfach Patienten zugewiesen bekommen, bei denen das Vorhofohrschirmchen – das Blutverdünner wie Marcumar ersetzen und Blutgerinnsel, die zum Schlaganfall führen können, verhindern soll – zu knapp bemessen worden war“, sagt Kardiologie-Chefarzt Prof. Dr. Frank Weidemann. Zu klein gewählte Schirmchen führen zwangsläufig zu Löchern neben dem Schirmchen, in denen sich dann wieder Blutgerinnsel entwickeln können. Zusammen mit dem Herzzentrum in Leipzig hat das Klinikum Vest ein Verfahren etabliert, um diese Löcher auch in Recklinghausen minimalinvasiv abzudichten – nicht die einzige Neuerung: „Wir sind eines der ersten Zentren in ganz Deutschland, die das moderne sogenannte Flex-System seit seiner Markteinführung eingesetzt hat und damit die Sicherheit der Schirmchen noch weiter verbessert“, so Professor Weidemann. Dahinter verbergen sich verfeinerte Schirmchen, die keine Widerhaken mehr haben und ohne Operation über die Leiste ins Vorhofohr vorgeschoben werden können. Damit haben wir nicht nur die Gefahr von Verletzungen des Herzens noch weiter minimiert, wir können jetzt auch Patienten versorgen, bei denen der Einsatz eines Vorhofohrschirmchens bisher nicht möglich war, weil sich bereits ein Blutgerinnsel gebildet hatte.
Dienstags, 11-12 Uhr
mit Prof. Dr. med. Frank Weidemann
Anmeldung: 02361 56-3401