Zum Startschuss der Hebammensprechstunde im Knappschaftskrankenhaus (v.l.): Krankenhausleiterin Sarah Otte, Chefarzt Dr. Carsten Böing, Hebammenzentralen-Koordinatorin Jacqueline Hofer, Hebamme Alina Wille, Projektmanagerin Maren WIlling, ASB-Geschäftsführerin Loraine Hofer und Sibylle Gleim, leitende Hebamme an der Paracelus-Klinik
Hebammenzentrale Vest Recklinghausen geht an den Start
Hebammensprechstunde im Knappschaftskrankenhaus
Eine Hebamme zu finden, ist in vielen Regionen schwer. Abhilfe schaffen hier die ASB-Hebammenzentralen in NRW durch kostenlose Vermittlung und Beratung. Auch im Kreis Recklinghausen gibt es nun eine Hebammenzentrale. Neben der wohnortnahen Vermittlung von Vor- und Nachsorgehebammen wird zudem in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Vest eine regelmäßge Hebammensprechstunde im Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen angeboten. Startschuss war der 1. Juni, Termine können laufend online vereinbart werden.
„Wir möchten mit dem kostenfreien Angebot eine strukturelle Verbesserung der Hebammenversorgung für die Familien im Kreis Recklinghausen erreichen. Wenn wir beispielsweise eine Schwangere oder Wöchnerin pro Hebamme mehr dadurch versorgen können, indem die Hebamme in ihrer täglichen Verwaltungsarbeit entlastet wird, ist dies für die Region ein absoluter Gewinn.“ so Loraine Hofer, Geschäftsführerin des ASB RV Vest Recklinghausen e.V. Bisher musste für die Suche das Internet durchforstet, Hebammenlisten abtelefoniert und gehofft werden, dass dies zum Erfolg wird. Die Schwangeren und Wöchnerinnen können sich nun bei der Hebammenzentrale über das Kontaktformular auf der Homepage melden. Die Kollegin der Hebammenzentrale wird daraufhin versuchen möglichst passgenau eine Hebamme zu finden. Damit dies gelingt, ist die Hebammenzentrale auf ein großes Netzwerk von Hebammen angewiesen, die sich auch weiterhin gerne auf dem entsprechenden Formular auf der Homepage (www.hebammenzentrale-vest.de), registrieren können.
Auch aus medizinischer Sicht ist das Angebot der neuen Hebammenzentrale im Kreis ein sehr wichtiger Schritt, verrät Dr. Carsten Böing, Chefarzt der Geburtshilfe des Klinikums Vest in der Paracelsus-Klinik Marl: „Insbesondere in der Zeit nach der Geburt haben die Hebammen eine sehr wichtige Rolle. Sie sind nicht nur erste Ansprechpartnerinnen für die Mütter zur Klärung aller medizinischen Fragen, sondern fördern vor allem auch den Aufbau einer engen Bindung zwischen Eltern und Kind. Bonding und das Stillen nach der Geburt sind uns absolute Herzensangelegenheiten und wir sind sehr glücklich, den Müttern, die bei uns entbinden, hier nun noch größere Unterstützung anbieten zu können“, freut sich Böing, der selbst bis 2020 Vorstandsvorsitzender der WHO/Unicef-Initiative „Babyfreundlich“ war.
Großen Zuspruch erfährt das Projekt in diesem Aspekt auch von der Stadt Marl. „Als Mitträger einer Geburtsklinik im unmittelbaren Stadtgebiet begrüßen wir die Initiative der Hebammenzentrale natürlich sehr“, sagt der Vertreter des Bürgermeisters Michael Bach. „Es ist uns immer schon ein absolutes Anliegen gewesen, uns gemeinsam mit unseren Partnern um die Familien und Kinder unserer Stadt zu kümmern, zum Beispiel im Rahmen des Marler Kinder Netzes MarleKiN. Wir freuen uns sehr, die guten Angebote durch die Arbeit der Hebammenzentrale sinnvoll weiter ergänzen zu können.“
Neben der Möglichkeit für Schwangere, sich online unter www.hebammenzentrale-vest.de zu registrieren und bei der Suche nach einer Hebamme unterstützt zu werden, bietet die Hebammenzentrale auch telefonische Sprechzeiten (Di – Do, 10 – 12:30 Uhr) an.
Um auch in den Urlaubszeiten möglichst viele Wöchnerinnen versorgen zu können, wird seit dem 01.06.2022 eine Hebammensprechstunde im Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen angeboten. Termine dafür können ganz einfach online gebucht werden.